Best Practices für Remote-Jobinterviews

Remote-Jobinterviews werden immer häufiger und stellen Bewerber sowie Unternehmen vor neue Herausforderungen. Um in der digitalen Gesprächssituation zu überzeugen, sind bestimmte Verhaltensweisen und Vorbereitungen entscheidend. Dieser Leitfaden bietet umfassende Einblicke und praktische Tipps, wie man sich optimal auf ein virtuelles Vorstellungsgespräch vorbereitet und es erfolgreich meistert.

Vorbereitung der technischen Ausstattung

Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist essenziell, um Verzögerungen, Unterbrechungen und abgehackte Gespräche zu vermeiden. Es empfiehlt sich, vor dem Interview einen Geschwindigkeitstest durchzuführen und bei Bedarf auf eine kabelgebundene Verbindung umzusteigen. Mobilfunkverbindungen sollten nur genutzt werden, wenn sie ausreichend stabil sind. Zudem ist es sinnvoll, alle anderen Geräte, die Bandbreite beanspruchen könnten, während des Interviews auszuschalten, um die bestmögliche Qualität sicherzustellen.

Optimierung des Hintergrunds und der Umgebung

Ein neutraler Hintergrund ohne private Gegenstände, Unordnung oder störende Elemente ist ideal. Eine einfarbige Wand oder ein Büchergestell kann einen sauberen und professionellen Eindruck vermitteln. Die Vermeidung von störenden Details im Kamerabild trägt dazu bei, dass die Aufmerksamkeit auf den Bewerber gerichtet bleibt. Wer keinen neutralen Hintergrund hat, kann alternativ auch virtuelle Hintergründe nutzen, sollte dabei aber auf Lichtverhältnisse und mögliche technische Einschränkungen achten.

Professionelles Auftreten vor der Kamera

Blickkontakt und Blickrichtung zur Kamera

Um einen persönlichen und verbindlichen Eindruck zu hinterlassen, sollte möglichst häufiger Blickkontakt zur Kamera gehalten werden. Das vermittelt Aufmerksamkeit und Interesse, da es wie ein direkter Blickkontakt zum Gesprächspartner wirkt. Oft ist es jedoch unnatürlich, permanent in die Kamera zu schauen, weshalb auch ein gelegentlicher Blick auf das eigene Bild oder die Gesprächspartner auf dem Bildschirm hilfreich sein kann, um natürlich zu wirken.

Körpersprache gezielt einsetzen

Auch vor der Kamera ist eine offene und positive Körpersprache äußerst wirkungsvoll. Eine aufrechte und entspannte Haltung signalisiert Selbstbewusstsein, während häufiges Nicken Zustimmung und Interesse ausdrückt. Unnötige Bewegungen sollten vermieden werden, um nicht ablenkend zu wirken. Die Hände können bewusst eingesetzt werden, um Aussagen zu unterstreichen, jedoch sollte man übermäßige Gestikulation vermeiden, damit der Gesprächspartner sich auf den Inhalt konzentrieren kann.

Angemessene Kleidung und Erscheinungsbild

Die Kleidung sollte dem jeweiligen Unternehmen und der Position entsprechen und dieselbe Sorgfalt erhalten wie bei einem persönlichen Interview. Unabhängig von der Häfte des Oberkörpers, die im Kamerabild zu sehen ist, ist ein gepflegtes und professionelles Erscheinungsbild unerlässlich. Auch Accessoires und Make-up sollten dezent gewählt werden. Dadurch zeigen Bewerber Respekt vor dem Gespräch und hinterlassen einen positiven ersten Eindruck.

Vorbereitung auf die Gesprächsinhalte

Ein fundiertes Wissen über das Unternehmen und die ausgeschriebene Position ist wichtig, um gezielt und interessiert antworten zu können. Informationen über die Unternehmenskultur, aktuelle Projekte oder die Wettbewerbslandschaft ermöglichen es, Antworten mit Relevanz zu versehen. Bewerber sollten darauf vorbereitet sein, darzulegen, warum sie genau zu diesem Arbeitgeber passen und was sie besonders qualifiziert.
Das Interview ist die Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen klar und strukturiert darzustellen. Bewerber sollten sich vorab passende Beispiele und Argumente überlegen, die ihre Eignung für die Position verdeutlichen. Es empfiehlt sich, Erfolge und Leistungen konkret und nachvollziehbar zu benennen, um die Gesprächspartner zu überzeugen und Vertrauen aufzubauen.
Typische Fragen wie „Warum möchten Sie diese Position?“ oder „Welche Herausforderungen möchten Sie bewältigen?“ sollten gut vorbereitet sein, um Unsicherheit zu vermeiden. Ebenfalls sinnvoll ist die Übung von Antworten auf situative Fragen und das Formulieren eigener Fragen an den Arbeitgeber. Eine gründliche Vorbereitung auf den Inhalte- und Ablauf des Gesprächs unterstützt einen selbstbewussten und professionellen Eindruck.

Umgang mit technischen Störungen während des Interviews

01
Wenn während des Interviews technische Schwierigkeiten auftreten, sollte der Bewerber umgehend und höflich darauf aufmerksam machen. Schweigen oder das Problem zu ignorieren verschlechtert die Situation und führt zu Unsicherheit. Ein klares und entschuldigendes Eingeständnis signalisiert, dass mit der Situation verantwortungsvoll umgegangen wird und der Bewerber die Kontrolle behält.
02
Ein kompletter Abbruch der Verbindung erfordert schnelles und überlegtes Handeln. Der Bewerber sollte versuchen, sich möglichst zügig wieder einzuwählen und, falls möglich, auf eine bereits bekannte alternative Kontaktmöglichkeit zurückgreifen. Im Vorfeld empfiehlt es sich, solche Alternativpläne mit dem Arbeitgeber abzuklären. Geduld und Verständnis gegenüber den technischen Umständen sind ebenfalls wichtige Faktoren für eine positive Gesprächsatmosphäre.
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Auch wenn technische Probleme frustrierend sein können, ist ein professionelles und gelassenes Auftreten entscheidend. Es gilt, geduldig und freundlich zu bleiben und den Gesprächspartnern Lösungsvorschläge anzubieten. Ein souveräner Umgang mit solchen Störungen zeigt Stressresistenz und Flexibilität, Eigenschaften, die viele Arbeitgeber besonders schätzen.

Nachbereitung und Feedback zum Remote-Interview

Direkt nach dem Interview sollte eine kurze, freundliche E-Mail verschickt werden, in der für die Möglichkeit des Gesprächs gedankt wird. Ein individuelles und persönliches Dankschreiben zeigt Wertschätzung und Interesse an der Stelle. Es ist ratsam, kurz auf wesentliche Gesprächsinhalte einzugehen und die eigene Motivation nochmals zu unterstreichen.